Bedarfe und Versorgungsmöglichkeiten in Stendal – Bericht zum Diskussionsforum am 12.10.2022

Am 12.10.2022 kamen Mitglieder des Runden Tisches in Stendal mit lokalen Akteur*innen zusammen, um über aktuelle Rahmenbedingungen, die geplante Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung für besonders Schutzbedürftige und Bedarfe und Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung zu diskutieren.

Anwesend waren neben Vertreter*innen der Ausländerbehörde sowie des Sozial- und Ordnungsamts auch die Integrationskoordinator*innen des Landkreises, Vertreter*innen der zuständigen Landesministerien, Beratende des Deutschen Roten Kreuzes, Gesundheitsexpert*innen der Hochschule Magdeburg-Stendal, des psychosozialen Zentrums für Migrant*innen sowie des medinetz Halle, sowie migrantische Vereine.

Mit knapp 30 Teilnehmenden nimmt der Vorstand des Runden Tisches die Veranstaltung als sehr gelungen wahr. In der konstruktiven Diskussion wurden Bedarfe vor Ort verdeutlicht und wichtige Perspektiven ausgetauscht. Die für 2025 geplante Eröffnung der Landeserstaufnahmeeinrichtung, in der vorrangig besonders Schutzbedürftige untergebracht werden sollen, wird die Strukturen vor Ort voraussichtlich auf eine harte Probe stellen. Beratende und Selbstorganisationen stellten klar, dass die derzeitigen Strukturen vor Ort für Bedarfe der Community – vor allem im Bereich der Gesundheitsversorgung – keinesfalls ausreichend sind. Eines der größten Probleme ist und wird die Sprachmittlung bleiben; qualifizierte und sensibilisierte Sprachmittlung ist der Grundstein für angemessene Versorgung.

Prof.*in Sevasti Trubeta und Prof. Mike Mösko der Hochschule zeigten die zur Verfügung stehende Expertise sowie Kapazitäten der Hochschule und ihrer Studierenden auf, letzterer klärte zudem in einem Input über best-practice-Beispiele aus anderen Bundesländern auf. Als ein Ergebnis der Diskussion wurde festgehalten, dass bereits jetzt der Ausbau und die Finanzierung der Beratungs- und Versorgungsstrukturen sichergestellt und Akteur*innen wie bspw. Praxen von Hausärzt*innen und spezialisierten Fachärzt*innen eingebunden und angeworben werden sollten.

Um Migrant*innen und Geflüchtete in Stendal und Umgebung in die anstehenden Prozesse einbeziehen und ihre Forderungen umsetzen zu können, wurden von mehreren Teilnehmenden Partizipationsmöglichkeiten wie Bürger*innen- oder Migrant*innen gefordert.

Der Runde Tisch bedankt sich bei allen Teilnehmenden für die rege und ehrliche Gesprächskultur.

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